Hallo zusammen!
Gestern nahm ich bei der Alpen Challenge in Lenzerheide teil. Es galt eine Strecke von 117,4 km und 2.956 Höhenmeter zu bewältigen, darunter die „Alpen-Riesen“ Albula- und Julierpass. Am Start standen sehr sehr starke Radmarathon Spezialisten wie z.B. Patrick Hagenaars, Andrea Jean-Paul Bricalli, Dominik Salcher, Wout Driever, Thomas Häusermann, Joaquim Martins, Silvio Hug, Daniel Biehler, Thomas Walter, Sandro Kessler, Roberto Jenal, Marcel Ender, Ralf Schildknecht, Maurizio Melito, Lukas Tomasek, Michelle Paonne,….., um wirklich nur sehr wenige zu nennen. Pünktlich um 7.00 Uhr fiel der Startschuss für das 1.000 Mann / Frau große Starterfeld. Ich war schon vor dem Start nervös ohne Ende. Komme ich überhaupt durch, werden die Schmerzen im Rücken nicht zu brutal, wie lange hält mein „taubes Bein“? Es war eine „Reise“ ins Ungewisse. Die ersten gut 7 Kilometer waren eine Abfahrt. Die Abfahrt war zwar neutralisiert, aber die Geschwindigkeit war mit 60-70 km/h doch schon relativ hoch. Nach einer hektischen Phase und Gottseidank ohne Stürze ging es dann ab Filisur los. Das Tempo war schon relativ hoch und immer wieder wurden Attacken gefahren. Auch ich war dann mal bei einer Attacke dabei und fuhr dann am Anfang des Albula Anstieges gute 2-3 Kilometer alleine vorne. Im steileren Abschnitt wurde ich dann von einer 11 köpfigen Verfolgergruppe um Patrick Hagenaars, Daniel Biehler, Dominik Salcher, Andrea Jean-Paul,…. eingeholt. Die Gruppe harmonierte gut und das Tempo war schon sehr hoch. Ich hatte große Mühe dranzubleiben. In Bergün ging es eine Rampe über Kopfsteinpflaster hinauf. Hier folge die Attacke von Andrea Jean-Paul, er war vorne weg, Dominik Salcher und Patrick Hagenaars in der Verfolgung, Thomas Häusermann, Joaquim Martins und ich dahinter. Knapp hinter uns die restlichen Fahrer der Gruppe. Wir 3 fuhren ein super Tempo und ich musste auch leiden ohne Ende. Der Anstieg hinauf zum Albula ist unglaublich lang, aber ich konnte dranbleiben und war als 5ter Overall und mit Thomas und Joaquim oben bei der Bergwertung. Jetzt folgte die technische Abfahrt nach La Punt. Joaquim lies es laufen ohne Ende. Thomas und ich fuhren gemeinsam hinunter nach La Punt. Jetzt folgte das lange Flachstück, was aber immer ansteigend war. Es ging Richtung Samedan, St. Moritz und Silvaplana. Unglaublicher Maloja-Gegenwind, es war knüppelhart. So kam es wieder dazu, dass die restlichen Fahrer der hinter uns fahrenden Gruppe wieder aufschließen konnten und so waren wir wieder zu 8 unterwegs inklusive Daniel Biehler. In Silvaplana ging es durch den Ort, dann eine sehr steile Rampe hinauf und schon waren wir auf der Hauptstraße hinauf zum Julierpass. Es wurde wieder attackiert ohne Ende, auch ich gab einfach alles. Thomas Häusermann und ich konnten uns leicht absetzen. Wir fuhren volle Kanne, was ging, es war brutal. Es herrschte Gegenwind ohne Ende, aber wir konnten wieder als 4ter und 5ter Overall auf dem Julierpass sein. Jetzt folgte eine 7 Kilometer lange technische Abfahrt mit vielen Kehren. Wir fuhren jetzt volle Kanne hinunter. Es schaute auch sehr gut für uns aus. Leider wieder voller Gegendwind. Aber wie sollte es auch anderst sein, eine Gruppe fährt einfach über soviele Kilometer schneller und so wurden wir wieder nach gut 25 Kilometer eingeholt. Irgendwann bog man links ab und jetzt folge eine 4-5 Kilometer lange Auffahrt nach Mon. Auch hier immer wieder Attacken. Ich hatte Mühe, konnte aber dran bleiben. Nach der Bergwertung, dann eine brutale Abfahrt, überall Löcher, sehr schmal, brutale Kurven. Jetzt wurde in der Abfahrt attackiert was ging. Das Resultat war, wir alle 8 waren dann alleine unterwegs. Nach dem Schreck der Abfahrt waren wir dann in Tiefencastel. Gottseidank ging alles gut. Jetzt folgte der letzte gut 6 Kilometer und 600 Höhenmeter finale Anstieg ins Ziel zur Biathlon Arena Lenzerheide. Mittlerweile war es heiß ohne Ende und der Anstieg war wirklich schwer. Ich war schon total im Sand, versuchte aber Vollgas zu geben. Ich konnte bis auf den Niederländer Wout Driever wieder alle einholen. Einholen war das eine, aber das Tempo zu halten das andere. Puh, ich war total kaputt. Eine Zeit lang schaute es aus, dass ich näher an Wout herankam. Er fuhr ein brutales Tempo, ich schaffe es leider nicht, aber nach hinten wurde das Loch auch minimal größer. Jetzt war es nur noch ein Durchkommen, es war brutal hart. Nach 3 Stunden, 49 Minuten, 19 Sekunden und 8 Hunderstel konnte ich als 5ter Overall hinter Patrick Hagenaars, Andrea Jean-Paul Bricalli, Dominik Salcher, Wout Driver und knapp vor Thomas Häusermann, Joaquim Martins, Silvio Hug, Daniel Biehler, Thomas Walter, Sandro Kessler,…. finishen. Im Ziel war ich total kaputt, aber was soll ich sagen, 5ter Platz bei so einem starken Fahrerfeld und auf so einer schweren Strecke macht mich sprachlos. Mit diesem Ergebnis hätte ich nie gerechnet. Ich konnte trotz den Schmerzen im Rücken und im tauben Bein durchhalten, allerdings muss ich heute sagen, dass es auch nicht ohne ist. Ich bin megaglücklich nach meiner OP nochmals einen Radmarathon mit einem super Ergebnis geschafft zu haben. Wie es weiter geht und ob ich nochmals an einem Radmarathon starte werde ich offen lassen. Jetzt gilt wieder oberste Priorität meinem Rücken und meinem „tauben Bein“. Vielen Dank an den Veranstalter für das tolle Rennen. Gratulation an den Sieger und an alle Finisher. Vielen Vielen Dank an meine Freundin für die super Betreuung und Pflege. Ein paar Fotos sind in der Rubrik –> Fotos –> Rennrad ersichtlich. Jetzt gilt sich mal zu erholen und dann schauen wir weiter. Hoffe es läuft so ähnlich weiter, lg und bis bald euer Schmitti