Hallo zusammen!
Heute nahm ich beim 25. Dreiländergiro in Nauders teil. Dieses Jahr feierte dieser Klassiker sein 25. Jubiläum und am Start waren wie immer sehr sehr viele Fahrer-und innen aus einigen verschiedenen Nationen. Ich entschied mich für die Strecke Vinschgau, d.h., es mussten 118,5 km und 2.750 Höhenmeter bewältigt werden. Ich war sehr gespannt auf das Rennen, da ich vor einer Woche bei der Alpenchallenge doch einige Probleme hatte. Pünktlich um 6.30 Uhr erfolgte der Startschuss und das 3.000 Mann/Frau Starterfeld setzte sich in Bewegung. Zuerst ging es gute 4 Kilometer hinauf auf den Reschenpass. Nach gut einem Kilometer attackierte ich zusammen mit Daniel Biehler. Wir konnten ein Loch auf das Feld aufreißen, aber leider wurden wir kurz vor dem Reschenpass wieder eingeholt. Oben auf dem Reschenpass versuchte ich es nochmals und jetzt klappte es. Ich konnte ein Loch auf das Feld aufmachen. Ich drückte doch ordentlich auf das Pedal, das Gefühl war gemischt, da die Strecke ja sehr schwer ist. Das Loch wurde immer größer und größer, aber nach gut 10 km Flucht wurde ich kurz vor der Abfahrt ins Vinschgau wieder eingeholt. Zusammen mit dem Feld absolvierte ich die schnelle Abfahrt hinunter ins Vinschgau. 4 Mann, darunter auch Daniel Federspiel konnten sich in der Abfahrt absetzen. Zusammen mit dem Feld erreichten wir dann Prad. Jetzt folgte der sehr lange Anstieg auf das Stilfserjoch. Hier durfte ich die ersten paar Kilometer das Feld anführen und wir konnten wieder 2 Fahrer einholen. Nach ein paar Kilometer Führungsarbeit spannte sich Andreas Miller vorne ein. Jetzt wurde das Tempo doch deutlich höher. Ich fuhr an 2ter Position, hatte aber die ersten Kilometer Mühe dieses hohe Tempo mitfahren zu können. Das Feld wurde immer kleiner und kleiner. In Trafoi war das Feld etwa noch 15 Mann groß. Hier attackierte jetzt Andi Traxl und das ganze Feld fiel auseinander. Ich versuchte meinen Rhythmus zu fahren. Irgendwann war ich dann in der Gruppe mit Johannes Fiegl, Florian Lipowitz, Martin Axtner,…. Jeder versuchte einfach sein Tempo zu fahren, Kehre für Kehre. Unglaublich dieser Anstieg, echt extrem hart. In Kehre 20 bekam ich dann von Domi Mikula eine Wasserflasche – besten Dank Domi – sehr sehr nett. Vor uns fuhren 3 Fahrer, danach kam unsere 6 Mann Gruppe. So erreichten wir dann nach einem harten Kampf die Passhöhe. Oben hatte es noch 2 Grad. Jetzt fiel unsere Gruppe komplett auseinander, einige blieben stehen um die Jacke anzuziehen, einige attackierten gleich voll in die Abfahrt,….. Zuerst ging es 3 Kilometer hinab und dann ein kurzer Anstieg auf den Umbrailpass. Jetzt folgte die ewig lange und sehr sehr kurvenreiche Abfahrt hinunter nach Santa Maria. Ich versuchte eine schnelle Abfahrt zu fahren. Es war extrem hart, teilweise sehr ruppiger Belag, sehr sehr viele Kurven zum harten anbremsen,…. Teilweise rutsche auch das Hinterrad förmlich weg. Irgendwann erreichte ich dann Santa Maria. Ein paar hundert Meter vor mir sah ich die 4er Gruppe um Andi Traxl, Florian Lipowitz, Martin Axtner und Christian Ploch. Die nächsten gut 10 Kilometer ging es leicht bergab. Ich fuhr einfach mit Vollgas der Strecke entlang. Irgendwann erreichte ich dann Laatsch. Jetzt folgte der „gefürchtete Radweg“. Gleich zu Beginn folgte eine 15%ige Rampe. Ich fuhr meinen Rhythmus so gut es ging weiter und musste immer wieder aufpassen, damit der Krampf nicht ausbrach. Puh es war brutal, Gegenwind ohne Ende und eine Rampe nach der anderen,…. Wie soll ich das alleine schaffen,…. Nach ein paar Kilometer Fahrt konnte ich Christian Ploch einholen und sogar überholen. Irgendwann sah ich dann sogar die 3 Spitzenreiter vor mir. Leider immer zu weit weg und die 3 arbeiteten perfekt zusammen. Kilometer um Kilometer kämpfte ich mich hinauf, puh der Radweg ist extrem hart und der Wind macht es nicht einfacher. Ich fuhr einfach meinen Rhythmus. Irgendwann erreichte ich dann den Reschenpass. Jetzt ging es nochmals 4 Kilometer hinab ins Ziel. Vor und hinter mir war niemand zu sehen und so fuhr ich meinen Rhythmus weiter. Nach 3 Stunden 55 Minuten, 29 Sekunden und 3 Hundertstel konnte ich als 4ter Overall finishen. Dies war der 1. Platz in meiner Altersklasse – einfach nur noch Hammer. Mit diesem Ergebnis hätte ich niemals gerechnet – einfach perfekt. Im Ziel und auch jetzt bin ich noch immer K.O. Jetzt werde ich versuchen mich so schnell wie möglich zu erholen. Vielen Dank an meine Freundin für die super Unterstützung und Betreuung. Hoffe es läuft so ähnlich weiter, lg und bis bald euer Schmitti