5. Platz beim Tannheimer Radmarathon

Hallo zusammen!

Heute nahm ich beim Tannheimer Radmarathon teil. Es galt eine Strecke von 220 km und 3.500 Höhenmeter zu bewältigen. Mein Gefühl war schon mulmig, da ich nicht wusste, ob ich so eine Strecke bewältigen kann. Am Start standen sehr starke Marathonfahrer wie z.B. der Ötztal-Sieger von 2016 – Bernd Hornetz, oder sein Teamkollege Stefan Öttl, Andy Traxl, Benjamin Doser, Lars Ulbrich, Dominic Aigner, Stefan Kirchmair,…. um nur einige zu nennen. Pünktlich um 6.00 Uhr in der Früh ging das große Starterfeld mit 995 Fahrer und innen auf die Strecke. Die ersten Kilometer spannte sich Stefan Kirchmair vorne ein und fuhr gleich ein sehr hohes Tempo. So ging das ganze dann bis zum ersten Anstieg hinauf zum Oberjoch. Hier war das Tempo auch sehr hoch, aber ich konnte hier gemeinsam mit Bernd Hornetz vorne fahren. Die Spitzengruppe schrumpfte auf ca. 50 Mann ab. So ging das ganze bis zum nächsten Anstieg hinauf zum Jungholz. Corratec machte vorne wieder das Tempo, aber ich konnte auch diesen Anstieg mitfahren. Die Anstiege waren mehr oder weniger immer auf „Nebenstraßen“, d.h. sehr schmal, sehr kurvig und teilweise sehr steil. Nach diesem Anstieg schrumpfte das Feld auf ca. 30 Mann ab. So ging das ganze bis zur nächsten Bergwertung Wertach-Oberelleg. Dieser Anstieg war sehr sehr steil. Bernd Hornetz drückte hier mächtig auf das Tempo. Das Feld fiel komplett auseinander, aber ich schaffte es als letzter und 7ter in die Spitzengruppe. Nach der gefährlichen Abfahrt folgte auch schon der nächste Anstieg Kranzegg. Das Tempo war für mich schon mehr wie zu schnell, aber ich kämpfte mich durch. Da ich hier der schwächste in der Spitzengruppe war, hatte ich es nicht ganz einfach. Größtes Problem für uns 7 war, dass schon eine halbe Stunde nach Rennbeginn der Regen einsetzte und Regen ist hier noch harmlos ausgedrückt. Es schiffte ohne Ende und die Straßen waren mehr wie nass. Durch die vielen Richtungsänderungen, Kreisverkehre,…, war das ganze extrem schwer zu fahren. Auch ich hatte hier einmal mehr wie Glück keinen Sturz zu haben. Wir 7 konnten guten zusammenarbeiten und wechselten uns ständig ab. So ging das ganze dann bis Obermaiselstein. Hier konnten noch 2 Fahrer (Benjamin Doser und Dominic Aigner) auf uns aufschließen. Kurz nach der Tunneldurchfahrt folge das Schild für den Riedbergpass (16% auf 4 km). Das Tempo wurde gleich erhöht und ich entschloss mich jetzt mein eigenes Tempo zu fahren. Die Rampen waren extrem steil und ich fiel gleich an die 9te Stelle zurück. Ich fuhr meinen Rhythmus. Auf einmal traf ich dann am Straßenrand noch Gerd Hagspiel, Tommy Matt und Jan Schmidt. Danke Jungs für die Motivation. Einen guten Kilometer weiter konnte ich auf Andy Traxl aufschließen. Andy stieg vom Rad, da das Wetter und die Kälte jetzt nicht mehr feierlich war. Ich konnte gut mit Ihm mitfühlen und überlegte mir das Gleiche. Vielen Dank Andy für die Trinkflaschen und Gels, war supernett von dir. Irgendwann erreichte ich dann als 8ter den Riedbergpass. Die kurvige Abfahrt im vollen Schiff-Wetter war nicht das Beste, aber riskierte nichts. Ganz alleine fuhr ich dann über Balderschwang, Hittisau, Lingenau,… weiter. Kurz nach Lingenau konnte ich dann auf Steffen Brecht aufschließen. Gemeinsam fuhren wir dann über Egg-Großdorf nach Egg. Jetzt folgte der Anstieg hinauf Richtung Schwarzenberg. Puh, hier hatte ich nicht die besten Beine. Der Anstieg konnte ich nicht wirklich schnell fahren. Kurz nach der Abfahrt holte uns dann eine 10 Mann Gruppe um Florian Sprenger ein. Jetzt fuhren wir zu 12 Richtung Hochtannberg. Das Tempo war nicht sonderlich hoch, da ja noch gute 100 Kilometer bis ins Ziel zu bewältigen waren. In Schoppernau dachte ich mir, jetzt riskiere ich es. Ich attackierte und konnte eine kleine Lücke aufmachen. Jetzt fuhr ich alleine Richtung Schröcken, aber mehr wie eine Minute konnte ich nicht rausfahren. Ich quälte mich ganz alleine den Hochtannberg-Pass hinauf. Der Wind war brutal, aber natürlich nur Gegenwind. Auf dem Hochtannberg-Pass war dann das Wetter schon um Welten besser und die Straße trocknete jetzt langsam auf. Ich fuhr jetzt wirklich am Anschlag Richtung Warth und dann weiter ins Lechtal. Leider holte mich dann in Steeg eine 5 Mann Gruppe um Florian Sprenger ein. Das Tempo der Gruppe war brutal hoch und ich hatte die größte Mühe die ersten Kilometer mit der Gruppe mitzuhalten. Wir fuhren zu 6 dann das Lechtal hinaus. Mir kam es schon vor wie ein Mannschaftszeitfahren, alle 6 fuhren mehr oder weniger am Limit, zumindest ich hatte diesen Eindruck. Nach ein paar brenzlichen Situationen, erreichten wir dann zu 6 den Ort Weißenbach am Lech. Hier hatten wir genau die 200 Kilometer Marke geknackt. Jetzt ging es links weg, ca. 5 Kilometer den Gaichtpass hinauf. Ich dachte mir, alles oder nichts und attackierte nochmals. Jetzt fuhr ich wirklich am Anschlag und konnte ein Loch auf die 5 Mann aufmachen. Nach 5 Kilometer und einigen Schmerzen erreichte ich dann den Gaichtpass und der Vorsprung nach hinten war auch da. Jetzt ging es noch 15 Kilometer sehr wellig zurück ins Ziel nach Tannheim. Ich haute nochmals alles heraus und wusste nicht, ob ich es schaffte. Die Kilometer und die „Wellen“ taten wirklich weh, aber ich schaffte es, ganz knapp vor meinen 5 Verfolger. Nach 6 Stunden, 17 Minuten und 35 Sekunden konnte ich als 7ter Overall (bester Österreicher) finishen – unglaublich sage ich euch. Dies war sogar der 5te Platz in meiner Altersklasse und somit durfte ich auch zur Siegerehrung. Mit so einer Platzierung und so einem Hammer-Rennen hätte ich nie im Leben gerechnet, da das Ziel das finishen war. Die Strecke ist knüppelhart und für mich megalang. Das Wetter (ca. 3,5 Stunden Schiff-Wetter) war auch brutal hart und auch teilweise wirklich sehr gefährlich und ich hatte hier wirklich auch Glück, keinen Sturz zu haben. Danke an den Veranstalter für dieses tolle Rennen. Gratulation an den Sieger (Dominic Aigner) und natürlich Gratulation an alle Finisher. Ich bin total happy und überwältigt von diesem Rennen, aber ich bin auch K.O. ohne Ende. Jetzt werde ich ein paar Gänge zurücknehmen und schauen, dass mein Körper sich wieder erholen kann. Danke an meine Freundin für die super Unterstützung, Betreuung und Motivation für dieses schwere Rennen. Ein paar Fotos sind in der Rubrik –> Fotos –> Rennrad ersichtlich. Hoffe es läuft so ähnlich weiter, lg und bis bald euer Schmitti

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

5 × 5 =