Hallo zusammen!
Heute nahm ich beim Highlander Radmarathon in Hohenems teil. Ich entschied mich für die lange Strecke, d.h. für den Highlander, da hier auch die Vorarlberger Meisterschaft im Radmarathon ausgetragen wurde. Die Strecke ist mit 180 km und 4.040 Höhenmeter extrem schwer. Am Start standen sehr viele Fahrer aus dem In- und Ausland wie z.B. Bob Michels, Florian Lipowitz, Daniel Debertin, Daniel Pechtl, Thomas Gschnitzer, Stefan Kirchmair, Manuel Schreiber, Jan Schmidt, Wolfi Pfister, Mathias Nothegger,…., um nur wirklich sehr wenige zu nennen. Pünktlich um 06.00 Uhr erfolgte der Start für das 1.300 Mann/Frau große Starterfeld. Gleich nach der Ortsausfahrt drückte das Führungsauto auf die Tube. Bis nach Dornbirn wurden Geschwindigkeiten von 50 – 54 km/h gefahren. Es war brutal hart, das Feld riss komplett auseinander. In Dornbirn schätze ich mal, dass vielleicht noch 50 Fahrer vorne in die erste Steigung Bödele einbogen. Auch ich hatte hier große Probleme im Windschatten dran zu bleiben. Ich fuhr mein Tempo das Bödele hinauf. Ich kämpfte was ging, es war brutal hart, aber ich schaffte es zusammen mit Manuel Schreiber und einem weiteren Fahrer die Passhöhe gute 15 Sekunden nach der Spitzengruppe (ca. 15 Mann) zu überqueren. In der Abfahrt kam ich dann nicht zurecht, es wurde soviel riskiert. Ich ging das Risiko nicht mit und war dann nach der Abfahrt alleine. Vor mir die Spitzengruppe und hinter mir eine weitere Gruppe – eine echt Scheiß Situation. Was soll ich machen, einfach weiter fahren. Nach vorne wurde das Loch immer größer und von hinten hat mich dann eine kleine Gruppe eingeholt. Am Anfang harmonierten wir nicht so gut, aber irgendwann lief es dann. Mittlerweile sind von hinten nochmals ein paar aufgeschlossen und wir alle zusammen fuhren echt ein super Tempo. In Au konnten wir dann auf die Spitzengruppe wieder auffahren. Ab hier war ich dann brutal motiviert. Jetzt stand auch schon der lange Anstieg hinauf zum Hochtannbergpass an. Vorne attackierten Stefan Kirchmair und Mathias Nothegger: Ich konnte mich in der Verfolgergruppe mit 13 Mann super halten. Es war verdammt hart, aber ich schaffte es mit der Verfolgergruppe auf den Hochtannbergpass zu kommen. Jetzt ging es durch Warth, Lech nach Zürs. Wir alle fuhren gut zusammen und erreichten dann schnell Zürs. Jetzt folgte der Anstieg hinauf zum Flexenpass. Hier fuhr Thomas Gschnitzer alles von vorne, puh, es war verdammt hart, aber ich konnte mithalten. Kurz vor dem Flexenpass attackierte ich nochmals und konnte als erster der Gruppe über die Sektion-Control Matte fahren. Jetzt mussten wir 18 Minuten bis nach Wald am Arlberg einhalten. Bei weniger erfolgt die Disqualifikation. Stefan Kirchmair und Mathias Nothegger warteten und so waren wir dann eine 15 Mann Gruppe. Wir fuhren normal den Arlberg hinunter und waren nach etwas mehr als 18 Minuten in Wald am Arlberg und somit konnten wir alle gleich weiter fahren. Durch das Klostertal wechselten wir uns gut ab. In Bludenz folgte dann nochmals ein Anstieg durch Bludenz, puh, der tat mir weh, aber ich wollte heute die große Runde fahren. In Ludesch dann die Abzweigung, 10 Mann inklusive mir fuhren rechts nach Raggal und 5 Mann fuhren gerade aus ins Ziel nach Hohenems (Rund um Vorarlberg Strecke). Gleich zog die Straße nach Raggal an. Vorne das gleiche Spiel, Mathias Nothegger und Stefan Kirchmair attackierten. Ich fuhr mein Tempo und war immer an 6-8ter Position. Ich wusste was jetzt auf mich zukam und fuhr was ich konnte. Zusammen mit dem Corratec-Team Fahrer Bob Michels erreichte ich dann Raggal. Wir fuhren auf Position 6 und 7. Nach der Ortsdurchfahrt Raggal erfolgte eine schnelle und kurvenreiche Abfahrt. Doch jetzt folgte der sehr schwere Anstieg zum Faschinajoch. Immer noch war ich mit dem Belgier unterwegs. Wir beiden pushten uns sehr gut und gaben immer alles, vielleicht teilweise auch zu viel. Es war verdammt hart. Ungefähr in der Mitte des Anstieges konnten wir dann den Italiener Fabio Tugnoli ein- und überholen, somit unsere Plätze 5 und 6. Ich war so motiviert von dieser Platzierung und gab immer alles. Nach einem brutal harten Kampf erreichte ich dann zusammen mit Bob das Faschinajoch. Nach der schnellen Abfahrt durch die Galerie erfolgte schon der nächste Anstieg zum Furkajoch. Die ersten Kilometer durch Damüls waren nochmals brutal steil. Auch hier pushten wir beide uns extrem, aber ich konnte mithalten, ich gab einfach alles. Nach harten Kilometern erreichte ich dann zusammen mit Bob das Furkajoch. Jetzt erfolgte die sehr schnelle, kurvenreiche und schmale Abfahrt hinunter ins Laternsertal. Im oberen Teil fuhr Bob vor mir und im unteren Teil fuhr ich vorne. Irgendwann erreichten wir beiden zusammen dann die 2. Sektion Control kurz vor Innerlaterns. Hier mussten wir mindestens 14 Minuten bis hinunter nach Muntlix einhalten, eine Unterschreitung wäre die Disqualifikation. In der Abfahrt schlossen wir dann auf den 4ten Florian Lipowitz auf. Ich sah schon, dass wir viel zu schnell waren. Unten in Muntlix waren wir gut 3 Minuten zu früh. Ich bremste vor der Matte und wartete. Florian Lipowitz und Bob Michels fuhren einfach weiter. Puh, dies traute ich mich nicht, da ich nicht Disqualifiziert werden wollte. Nachdem ich die Zeit eingehalten hatte, machte ich mich alleine auf den Weg ins Ziel nach Hohenems. Scheiße, dies war nochmals brutal hart, die Steigungen in Weiler und dann St. Arbogast waren nochmals die Hölle, aber ich drückte durch. Danach noch die leichte Abfahrt durch Götzis, dann die lange Gerade nach Hohenems und dann nochmals die ansteigende Gerade ins Ziel. Ich gab nochmals alles und konnte nach 5 Stunden, 1 Minute und 59 Sekunden als 5ter Overall finishen (Sektion-Control Zeiten wurden nicht gewertet). Dadurch, dass Florian Lipowitz und der hinter mir platzierte Bob Michels die Sektion-Control Zeit nicht eingehalten haben, wurden die beiden leider Disqualifiziert – sehr ärgerlich. Ich wurde somit einen Platz nach vorne gereiht und konnte so hinter Stefan Kirchmair, Mathias Nothegger, Daniel Debertin und knapp vor Daniel Pechtl den Radmarathon an der 4ten Stelle Overall finishen. In meiner Altersklasse war dies der 2. Platz. In der Vorarlberger Radmarathon Meisterschaft war dies hinter Mathias Nothegger und vor Manuel Schreiber auch der 2te Platz, d.h. Vizelandesmeister im Radmarathon – man wie geil ist denn das. Von dieser Medaille träume ich schon sehr sehr lange, aber ich habe dies nicht für möglich gehalten, heute habe ich es versucht und es hat geklappt – dies ist ein absoluter Traum für mich. Papa ich habe es geschafft :-), ich hoffe ich kann und darf dir das bald persönlich mitteilen – dies würde ich mir so sehr wünschen. Vielen vielen Dank an alle Zuschauer, die mich heute so super motiviert haben. Heute lief es einfach super für mich, ein sehr sehr schöner Tag, der aber auch so verdammt hart war. Das größte Dankeschön geht aber an meine beiden Betreuer – ihr seit der absolute Wahnsinn. Gratulation an den Sieger und an alle Finisher. Vielen Dank an den Veranstalter für das tolle, aber sehr harte Rennen. Ein paar Fotos sind in der Rubrik –> Fotos –> Rennrad ersichtlich. Puh, ich hoffe ich kann mich hier wieder einigermaßen erholen und dann schauen wir weiter. Hoffe es läuft so ähnlich weiter, lg und bis bald euer Schmitti